..regelmäßig sehe ich Posts und Stories von Befreundeten Personen, die Wohnungen oder WGs in Großstädten suchen. Das alles wirkt aus Chemnitzer Sicht witzig, bis klar wird, dass einige 450€ warm für ein kleines WG-Zimmer als normal sehen (müssen), weil unsere kapitalistischen Gesellschaftsordnung Profit über die Bedürfnisse der Menschen stellt. Dabei ist das alles andere als “normal” oder einfach “Marktversagen”.

Während die Mieten in die Höhe schießen und viele Bewohner*innen gezwungen sind, in beengten Verhältnissen zu leben, sitzen Immobilienbesitzer*innen auf ihren Luxuswohnungen und machen sich keine Gedanken darüber, wie sie zur Lösung der Krise beitragen können. Diese Ungerechtigkeit ist keine Überraschung: wir alle wissen, dass Wohnraum ein Grundbedürfnis der Menschen ist und dass das Profitmotiv des Kapitalismus dazu führt, dass Wohnungen als Ware behandelt werden. Doch eine Gesellschaft, die sich auf die Bedürfnisse der Menschen konzentriert, würde anders handeln.

Das lässt sich aber ändern: wir können uns für eine Vergesellschaftung von Wohnraum einsetzen und Wohnraum unter demokratische Kontrolle stellen. So können wir sicherstellen, dass Wohnraum, wie andere Infrastruktur, zu einem öffentlichen Gut wird, das allen zur Verfügung steht, und nicht länger als Spekulationsobjekt missbraucht wird. Dies erfordert politischen Willen und öffentliche Unterstützung, ist aber der einzige Weg, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft für Berlin und die gesamte Gesellschaft zu schaffen. Gleiches gilt im übrigen für andere Infrastruktur wie Strom-, Glasfaser- und Mobilfunknetze, aber das ist ein anderes Thema.

An der Stelle sei erwähnt, dass Initiativen wie “DW und Vonovia Enteignen” und Verbände wie die Linksjugend immer nach Unterstützung suchen 😉